Wissenswertes

Alles Wichtige rund um das Thema Boden und Bodenlockerung.

Boden ist nicht gleich Boden!

Mit jedem unserer Kundenbesuche und mit jeder Vorführung sehen wir wie verschieden die Bodenbeschaffenheiten sein können. Die Unterscheidungen zieht man dabei nicht nur in der Region in der sich ein Boden befindet und in der Art der Bodenzusammensetzung. Teilweise sind die Unterschiede auf einem Acker so radikal, dass man auf einer Fläche verschiedene Landwirtschaftliche Ansätze fahren kann.

Das Wichtigste ist jedoch für den einzelnen Landwirt, seine eigenen Flächen kennenzulernen und zu verstehen.

Wir möchten euch hier ein paar Ansätze näher bringen, die euch dabei helfen könnten Bodenverdichtungen zu erkennen.

Was ist Bodenverdichtung?

“Bodenverdichtung ist eine dauerhafte Schädigung des Bodengefüges, bei der die festen Bodenbestandteile enger zusammengeschoben werden. Dadurch verringert sich das Volumen der Hohlräume, die mit Bodenluft und Bodenwasser gefüllt sind. Bodenverdichtung führt dazu, dass der Boden von den Pflanzen schlechter durchwurzelt werden kann. Der Boden wird auch wasser- und luftundurchlässiger und enthält weniger Sauerstoff. Dies wirkt sich negativ auf die Bodenorganismen aus und führt bei den Pflanzen zu einem verminderten Wachstum. Dadurch kommt es in der Landwirtschaft zu Ertragsausfällen bei der Pflanzenproduktion. Bodenverdichtung entsteht vor allem durch den Einsatz großer und schwerer landwirtschaftlicher Maschinen. Die Bildung von Pflugsohlen sind bei einem häufigen Befahren des Ackers unvermeidlich. Eine Pflugsohle ist eine Verdichtung des Bodens unterhalb der Höhe, die vom Pflug gelockert wird. Besonders in tonigen, nicht krümeligen Böden kann es zur Ausbildung einer Pflugsohle kommen, wenn in einer gleichbleibenden Tiefe gepflügt wird. An der Pflugsohle staut sich das Wasser im Boden. Damit dies nicht zu Schäden an den Pflanzen führt, muss die Verdichtung beseitigt werden.” (Uni Hamburg)

Worauf sollte man achten?

Pflanzenwachstum

Wie wächst die Pflanze und wie sehen die Wurzeln aus? Verbreiten sich die Wurzeln eher in der Breite als in der Tiefe und haben weniger Haarwurzeln, könnte es ein Inditz für Bodenverdichtungen sein.

Staunässe / Trockenrisse

Ist eine Sperrschicht in der Tiefe kann es zu Pfützenbildungen auf dem Acker kommen. Bei starker Trockenheit bilden sich auf verdichteten Böden schneller auch größere Risse.

Zeigerpflanzen

Einige Veränderungen auf dem Acker können durch Zeigerpflanzen sichtbar werden. Unkräuter wie Ampfer und Distel können Bodenverdichtungen anzeigen.

Die wichtigsten Werkzeuge! Spaten und Bodensonde.

Nur duch einen Blick in den Boden erkennt man wie gut es der Basis unserer Pflanzen geht. Mit der Bodensonde lassen sich die verdichteten Schichten im Boden ertasten. Der Einsatz des Spatens bringt Aufschluss darüber, wie gut der Boden durchwurzelt ist, wie die Krümelstruktur aussieht und wie er riecht. Auch der Feuchtegehalt lässt sich nur duch einen Blick in den Boden erkennen.

Die Wurzel - Die Lebensgrundlage der Pflanze

Die Pflanzenwurzeln dienen primär der Aufnahme von Wasser und der darin gelösten Mineralstoffe sowie der Verankerung im Boden.

Nach dem Keimen bildet die Pflanze eine erste Hauptwurzel um den Boden zu durchdringen. Ist der Boden zu hart und kann von der Wurzel nicht durchbrochen werden, kann es zu horizontalem Wurzelwachstum (siehe Bild)  kommen. Damit bedient sich die Wurzel nur an dem Wurzelhorizont, den sie erreicht und kann nicht auf alle Nährstoffe zugreifen.

Im Wachstumszyklus durchläuft die Pflanze verschiedene Stadien, welche wiederum direkten Einfluss auf das Endprodukt haben. Ein gesundes Wurzelsystem ist jedoch in der Lage auf verschiedene Wachstumsbedingungen zu reagieren und sich anzupassen. Werden die Wurzeln z.B. beschädigt oder bei Trockenheit, kann die Pflanze das oberirdische Wachstum einschränken und die Energie auf das Wurzelwachstum richten.

Eine gesunde Wurzel sollte je nach Pflanzenart möglichst gerade wachsen und einen großen Wurzelballen mit viele Haarwurzeln und Wurzelknötchen haben.